Wissenswertes um den Abfall
Häufig gestellte Fragen
Das Verbrennen von Abfällen ausserhalb bewilligter Anlagen ist verboten! Ausgenommen sind nur organische Abfälle wie Baumschnitt, welche ausserhalb des Siedlungsgebiets anfallen. Sie dürfen vor Ort im trockenen Zustand verbrannt werden. Im Siedlungsgebiet gilt ein generelles Abfallverbrennungsverbot. Die brennbaren Abfälle wie Papier und Grüngut müssen daher der Verwertung oder der Entsorgung in einer Kehrichtverbrennungsanlage KVA zugeführt werden. Die KVA verfügt über wirksame Filtersysteme, welche die im Prozess entstehenden Schadstoffe fast vollständig zurückhalten können.
Die Gemeinde entsorgt Ihren Kehricht.
Nähere Angaben finden Sie im Abfallkalender Ihrer Gemeinde oder bei der Gemeindeverwaltung. Dort erhalten Sie auch Informationen über Gebühren, Verkaufsstellen für Gebührenmarken und weitere Abfallfragen.
Die Sammlung der klassischen Wertstoffe aus Haushalten (Papier, Karton, Glas, Grüngut , Metalle, Öle) ist Aufgabe der Gemeinde.
Nähere Angaben finden Sie im Abfallkalender Ihrer Gemeinde oder bei der Gemeindeverwaltung. Diese vermittelt Ihnen auch Informationen über die Art der Wertstoffsammlung und weitere Abfallfragen.
Für die Sammlung von Aludosen, PET-Flaschen, Kaffee-Kapseln und ähnlichem ist der Handel zuständig. Sie nehmen Ihr Leergut in der Regel zurück. Die Gemeinden können entsprechende Sammlungen anbieten, müssen dies aber nicht!
Für alle Geräte mit Stecker oder Batterie gilt grundsätzlich eine Rücknahmepflicht der Verkaufsstellen. Diese müssen unabhängig von Marke und Alter diejenigen Gerätetypen zurücknehmen, welche sie auch verkaufen (z.B. Staubsauger, Gartengeräte, Unterhaltungselektronik). Die Rückgabe ist kostenlos, da der Entsorgungsbeitrag bereits beim Kauf neuer Geräte erhoben wird. Ergänzend zu den Verkaufsstellen gibt es ein Netz von Sammelstellen der Branchenorganisationen SWICO (Büro- und Unterhaltungselektronik) und SENS (Haushalt, Garten, Hobby).
Für Sonderabfälle aus Haushalten gilt grundsätzlich eine Rücknahmepflicht der Verkaufsstellen (z.B. Do-it-yourself, Gartencenter, Fachgeschäfte). Falls Sie nicht mehr sicher sind, woher die Produkte stammen, können Sie Ihre Sonderabfälle kostenlos in den meisten Drogerien in der Region abgeben. Diese erfüllen die Funktion öffentlicher Sammelstellen, während der Kanton die korrekte Entsorgung des Sammelguts übernimmt.
Ergänzend zu diesen Rückgabemöglichkeiten führen die Gemeinden in gewissen Abständen Sonderabfall-Sammelaktionen durch. Nähere Angaben finden Sie im Abfallkalender Ihrer Gemeinde oder bei der Gemeindeverwaltung.
Falls Sie privat grössere Mengen Abfall entsorgen müssen, kann Ihnen das Amt für Umweltschutz weiterhelfen.
Die Gemeinde führt das Grüngut ab.
Nähere Angaben finden Sie im Abfallkalender Ihrer Gemeinde oder bei der Gemeindeverwaltung. Dort erhalten Sie auch Informationen über Gebühren, Verkaufsstellen für Gebührenmarken und weitere Abfallfragen.
Das hängt davon ab, ob Ihre Gemeinde die gesammelten Grünabfälle an eine Kompostierungsanlage oder eine Vergärungsanlage liefert. Die Verwertung in einer Vergärungsanlage hat den Vorteil, dass der Energieinhalt der Grünabfälle genutzt werden kann.
Für die Sammlung von PET-Flaschen, Aludosen, Kaffee-Kapseln und ähnlichem ist der Handel zuständig. Die Gemeinden können zwar entsprechende Sammlungen anbieten, sind aber nicht dazu verpflichtet.
Die Sammlung von Styropor (EPS) gehört nicht zu den Pflichtaufgaben der Gemeinden. Sie können diese aber auf freiwilliger Basis anbieten.
Eine Übersicht über die von den Gemeinden gesammelten Abfallmengen finden Sie im Statistischen Jahrbuch des Kantons. Aufgeführt sind einerseits die Entwicklung der Sammelmengen in Tonnen über die letzten 20 Jahre, andererseits die spezifischen Abfallmengen (kg/Einwohner) des Vorjahres für alle Gemeinden.
Kehricht hat einen ähnlich hohen Brennwert wie Holz: Ist der Abfall mit einer Fackel einmal in Brand gesetzt, lodert das rund 1000 Grad Celsius heisse Feuer ohne zusätzlichen Brennstoff. Die Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) braucht für den Verbrennungsprozess also keine Zusätze wie Öl, Papier oder Karton. Ein hoher Anteil an Wertstoffen verschlechtert sogar die Leistung der Anlage, da der Heizwert der Abfälle bereits sehr hoch ist. Einzig zur Inbetriebnahme der Anlage nach einer Revision gibt es KVA’s, die Heizöl oder Erdgas einsetzen, um alle Anlagenteile wieder auf Betriebstemperatur zu bringen, bevor dem Ofen wieder Abfälle zugegeben werden dürfen. Die erzo KVA verfügt aber über keine solche Zusatzbrennereinrichtung und muss somit kein Heizöl oder Erdgas einsetzen.
Verzichten Sie auf überflüssige Produkte, wie zB. unnötige Verpackungen, Wegwerfwaren etc.
Das, was wir effektiv brauchen, sollte nötig und langlebig sein und sich auch reparieren lassen. Für Dinge, die wir nur ab und zu einmal brauchen, lohnt sich oft «mieten statt kaufen» oder eine Anschaffung als Secondhand.
Während Grünglas im Überfluss für das Recycling zur Verfügung steht, sind Weiss- und Braunglas gesuchte Rohstoffe und erzielen deshalb einen höheren Preis. Die nach Farben getrennte Sammlung von Altglas macht daher ökologisch und ökonomisch Sinn.
Vermischtes Altglas kann nur noch für die Produktion von Grünglas verwendet werden und bedeutet daher eine Verwertung auf tieferem Niveau (Downcycling).
Nach Farben getrennt gesammeltes Glas wird in der Regel auch getrennt weitergeleitet und verarbeitet. Die Lastwagen, welche Altglas abführen, haben verschiedene Abteile, in welche das Altglas farbengetrennt eingefüllt wird.
Ja, qualitativ hochstehendes Recyclingpapier (z.B. mit dem Gütesiegel «Blauer Engel») ist Neufaserpapier ebenbürtig, auch auf Schnellkopierern. Wichtig sind trockenes Lagern und richtiges Einfüllen des Papiers in Drucker oder Kopierer. Hersteller von Kopiergeräten und Druckern unterstützen heute den Einsatz von qualitativ guten Recyclingpapieren ausdrücklich. Die Vorbehalte betreffend Schädigung der Geräte und höherem Wartungsaufwand bei Einsatz von Recyclingpapier sind damit überholt.
Zerkleinern, gut mischen, für etwas Feuchtigkeit und genügend Luftzufuhr sorgen: Damit haben Sie das Erfolgsrezept für Ihren Kompost! Beachten Sie diese Punkte nicht, kommt es häufig zu Problemen. Kompostbroschüre (PDF, 5 MB)
Der Grenzabstand für einen Kompost ist im Raumplanungs- und Baugesetz nicht festgelegt. Es gilt aber Art. 684 des Schweiz. Zivilgesetzbuches, wonach jedermann verpflichtet ist, «sich aller übermässigen Einwirkung auf das Eigentum der Nachbarn zu enthalten».
Wichtiger als der Standort ist daher, dass ein Kompost fachgerecht betrieben wird, denn ein richtig betreuter Kompost stinkt nicht!
Bei der Berücksichtigung aller Faktoren im Sinn einer Ökobilanz schneiden die beiden Verwertungsverfahren grundsätzlich sehr ähnlich ab. Die Vergärung ist aber überall dort im Vorteil, wo:
- grössere Materialmengen anfallen, die mit geringem Transportaufwand in die Vergärungsanlage gebracht werden können
- das Material gut vergärbar und energiereich ist (z.B. Speiseabfälle, Rasenschnitt). Diese Materialien verursachen bei der Kompostierung oft Geruchsprobleme und gehören daher in die Vergärung.
Wieso schreibt der Kanton nicht Mehrwegflaschen vor?
Die Kompetenz für die Festlegung von Verpackungsvorschriften liegt beim Bund. Vorschriften zum Thema Getränkeverpackungen werden in der Verordnung über Getränkeverpackungen (VGV) geregelt.
Tontöpfe und andere inerte (gesteinsähnliche) Abfälle wie zB. Porzellan, Ziegel, Steine oder kleine Mengen Bauschutt usw. sind nicht brennbar. Eine Entsorgung mit dem Hauskehricht in der Kehrichtverbrennungsanlage macht darum wenig Sinn. Hat die Gemeinde keine Inertstoff-Sammelstelle, fragen Sie bei einem Baugeschäft an. Für grössere Mengen empfiehlt sich ein (Mini-)Mulden-Service.
Kompostierbares Geschirr kann bei Grossanlässen kaum sortenrein gesammelt werden. Zigarettenstummel, Verpackungsabfälle, Servietten u.ä. werden meist zusammen mit dem kompostierbaren Geschirr eingesammelt. Eine nachträgliche Sortierung ist aus Kostengründen kaum vertretbar.
Leere Farb-, Öl-, Lack- oder Haarspraydosen gehören wie Sonderabfälle zurück an die Verkaufsgeschäfte. Kleinmengen können oft in Drogerien abgegeben werden. Leere Rahmdosen u.ä. können via Alusammlung der Gemeinde entsorgt werden.
Was geschieht mit dem Material der:
Zu allen Materialien geben die Merkblätter von PUSCH umfassende Auskunft.
Aluminiumverpackungen und Weissblechdosen (Büchsen) werden in den meisten Gemeinden gemeinsam gesammelt und erst bei der Aufbereitung getrennt. Das Aluminium gelangt zur Verwertung in Schmelzwerke in Deutschland.
Die Textilien aus Haushalten gehören zu den Siedlungsabfällen und sind daher grundsätzlich von den Gemeinden zu sammeln. Diese stützen sich aber in der Regel auf die offiziellen Sammlungen der Hilfswerke ab, welche ergänzend zu ihren Haus-zu-Haus-Sammlungen für das Aufstellen und Entleeren von Sammelcontainern sorgen.
Weissblechdosen (Büchsen) und Aluminium werden heute in den meisten Gemeinden gemeinsam gesammelt und erst anschliessend bei der Aufbereitung getrennt. Die Weissblechdosen werden nach der Rückgewinnung des Zinnüberzugs mit anderem Stahlschrott in Stahlwerken verwertet.
Die elektrischen und elektronischen Geräte gelangen in spezialisierte Zerlegebetriebe. Hier werden einerseits schadstoffhaltige Materialien (z.B. Kondensatoren mit PCB, Schalter mit Quecksilber, Isolation oder Kältemittel mit FCKW) entfernt, andererseits werden Wertstoffe zurückgewonnen. Die schweizerischen Betriebe werden durch ein Inspektorat überwacht und müssen strengen Vorgaben genügen (siehe auch SWICO, SENS, EMPA-Bericht).
Das Material aus den nach Farben getrennten Sammelmulden wird vor Ort in unterschiedliche Abteile einer Grossmulde auf den Lastwagen entleert und gelangt anschliessend in die Altglasverwertung. Das meiste Glas kann in der Schweiz (Glashütte in St. Prex) für die Herstellung von Flaschen und Gläsern weiterverwendet werden. Ein Teil wird exportiert oder zu Isoliermaterial weiterverarbeitet.
Je nach Gemeinde wird das gesammelte Grüngut einer Vergärungsanlage oder einer Kompostierung zugeführt. In der Vergärungsanlage wird zuerst der Energieinhalt der Abfälle so weit wie möglich genutzt Unter Luftabschluss wird Biogas (Methan) produziert, welches sich verwerten lässt. Anschliessend erfolgt eine Nachrotte des Gärrests unter Luftzufuhr. Damit wird ein ähnliches Produkt erzeugt wie bei den Kompostplätzen. In beiden Fällen ist die Landwirtschaft die wichtigste Abnehmerin.
Karton kann fast vollständig aufbereitet und wieder zur Produktion von neuem Karton eingesetzt werden. Damit besteht ein sehr effizientes Recycling, das den Bedarf nach Frischfasermaterial verringert.
In der Schweiz wird der Kehricht in speziellen Kehrichtverbrennungsanlagen verbrannt. Nur die entstehende Schlacke sowie die Rückstände aus der Rauchgasreinigung werden deponiert. Die Anlagen verfügen über eine trockene (Elektrofilter) und eine nasse (Rauchgaswäscher) Reinigungsstufe für die Abgase, sodass die KVA heute kaum noch Schadstoffe freisetzen. Auch das Waschwasser wird aufbereitet und von Schadstoffen befreit.
Papier aus den Gemeindesammlungen kann bei genügender Qualität direkt verwertet oder über eine Sortieranlage in verschiedene Qualitäten aufgetrennt werden. Für die einzelnen Altpapierqualitäten gibt es Bedarf, sodass grosse Mengen von Land zu Land verschoben werden. In der Schweiz existieren nur noch wenige Werke, die Altpapier aufbereiten. Bei der Produktion von Zeitungs- oder Recyclingpapieren werden grosse Mengen an Recycling-Fasern weiterverwendet. Damit lässt sich der Bedarf nach Frischfasermaterial deutlich verringern.
Die PET-Flaschen werden zerkleinert, um mit modernster Technologie Fremdstoffe und andere Kunststoffsorten abzutrennen. Anschliessend können aus dem sortenreinen Recyclingmaterial wieder PET-Flaschen (Tragschicht zwischen den Überzügen aus Neumaterial) oder andere Produkte (z.B. Polsterbezüge, Jacken) hergestellt werden (siehe auch PRS).
Die bei speziellen Aktionen in den Gemeinden oder von den Drogerien im Auftrag des Kantons gesammelten Sonderabfälle aus Haushalten werden von Fachleuten triagiert und gelangen anschliessend in besondere Behandlungsanlagen. Für einen Grossteil der Abfälle bietet sich die Entsorgung in einer Sonderabfall-Verbrennungsanlage an, da diese speziell hohe Verbrennungstemperaturen und eine leistungsfähige Rauchgasreinigung bieten.