Energie
Im Abfall steckt viel Energie! Ziel ist es, möglichst viel dieser «Abfallenergie» in Form von Wärme und Strom zurückzugewinnen.
Elektrische Energie
Bei der Verbrennung von Abfall in den Öfen wird Wasser in Rohrleitungen erhitzt und verdampft. Der dabei entstehende Hochdruckdampf entspannt sich in der Dampfturbine und treibt so die Turbine an. Der an die Turbine angekoppelte Generator wandelt die Bewegungsenergie in elektrische Energie um. Etwa ein Sechstel des Stroms wird betriebsintern verbraucht.
Nach der Turbine wird der entspannte Dampf im Luftwärmetauscher abgekühlt und wieder zu Wasser kondensiert. Dabei wird die Abwärme über grosse Ventilatoren an die Umgebungsluft abgegeben. Dieser aus dem Kamin aufsteigende Dampf ist je nach Wetterlage von weitem sichtbar.
Fernwärme
Bei der Verbrennung von Kehricht fällt viel Energie an.
Wir nutzen die Wärme, die bei der Verwertung des Abfalls entsteht, um Ihnen umweltfreundliche und sichere Komfortwärme zu liefern. Unsere KVA verarbeitet Abfall aus neun Gemeinden und von weiteren Anlieferern. Durch die Verbrennung wird wertvolle Energie aus dem Kehricht zurückgewonnen. Diese liefern wir zu attraktiven Konditionen an Haushalte und Unternehmen. Das Verbrennen des Abfalls erfolgt in der KVA nach strengsten Umweltvorgaben. Die Wärme enthält keine Primärenergie und gilt daher als CO2-neutral Als KVA Oftringen produzieren wir Fernwärme für Gewerbe- und Einfamilienhäuser sowie für das Gemeindehaus und die Mehrheit der Schulhäuser inkl. Schwimmbecken der Gemeinde Oftringen.
Die dabei abgegebene Wärme entspricht umgerechnet dem Wärmebedarf von rund 1000 Einfamilienhäusern.
Zusätzlich werden rund 42 Mio kWh Strom ins Netz abgegeben, was etwa dem Verbrauch von 8000 Haushalten entspricht.
Der einheimische Rohstoff Kehricht wird auf diese Weise ökologisch sinnvoll genutzt.
Latentwärme
Im Zug der Energiewende gewinnen nicht nur die erneuerbaren Quellen durch Windkraftwerke und Solaranlagen stetig an Bedeutung, sondern auch das Ausnutzen von Abwärme, die zum Beispiel in der Kehrichtverbrennungsanlage der erzo KVA entsteht. Mit dem Ziel, diese Energiequelle nicht nur am Standort des Erzeugers zu nutzen, sondern Abnehmern mobil zur Verfügung stellen zu können, hat sich eine neue Speichertechnologie entwickelt.
Das Prinzip ist simpel: Abwärme, die im Produktions- oder Verbrennungsprozess entsteht, strömt durch ein Wärmetauschsystem im Innern eines Containers und erhitzt das in ihm befindliche Salz Natriumacetat-Trihydrat (NaAc). Die Substanz, gemeinhin auch als Pökelsalz bekannt, ist ökologisch unbedenklich und nimmt Temperaturen bis zu 100 Grad Celsius an, wobei sie sich verflüssigt. Mithilfe einer effektiven Wärmedämmung des Containers behält das Salz die Temperatur bei, während es per LKW zum Verbraucher gelangt. Dieser kann die thermische Energie mit einer Leistung von 300 kW wieder ableiten. Die Entnahme von Wärme bis zu einer Temperatur von 40 Grad ist möglich.
Latentwärmespeicher
Ein Latentwärmespeicher ist ein spezieller Typ von Wärmespeicher, der einen Grossteil der ihm zugeführten thermischen Energie in Form von latenter Wärme (z. B. für einen Phasenwechsel von fest zu flüssig) speichert. Die gespeicherte Wärme wird als verborgen (lateinisch latere, «verborgen sein») bezeichnet, da die Temperatur eines Stoffes trotz Wärmezufuhr nicht weiter ansteigt, solange die Phasenumwandlung nicht ganz abgeschlossen ist. Latentwärmespeicher können daher in einem kleinen Temperaturbereich rund um den Phasenwechsel sehr grosse Wärmemengen speichern. Sie übertreffen dabei Wärmespeicher, die nur die sensible Wärme eines Stoffes nutzen, wie etwa Heisswasserspeicher.
Da viele Stoffe mit unterschiedlichsten Schmelzpunkten als Phasenwechselmaterial in Frage kommen, können viele Speicheranwendungen vom Kälte- bis zum Hochtemperaturwärmespeicher mit dieser Technik abgedeckt werden. Salz beispielsweise wechselt bei 58 Grad Celsius wieder vom flüssigen in den kristallinen Zustand. Die bekanntesten kommerziellen Anwendungen sind derzeit aber noch Kühlakkus und Wärmekissen.